Traditionsverein SC Glückauf Auerbach schaut in eine ungewisse Zukunft

05.Feb.2024 von Stephan Wiesneth

Sinkende Mitgliederzahlen, kaum noch ein Sportbetrieb und hohe Kosten: Der Ehrenvorsitzende Franz Popp empfindet die Entwicklung des SC Glückauf Auerbach als "dramatisch".

von Autor Jürgen Masching
Quelle: www.onetz.de

Zur Jahreshauptversammlung des Sportclubs Glückauf Auerbach kam nur eine kleine Zahl von Mitgliedern ins Sportheim am Jahnweg. Interims-Vorsitzender Florian Wiesneth schilderte ihnen die Lage des Vereins.

Als erfreulich stellte er heraus, dass nach der Insolvenz des vormaligen Pächters die Nachfolge sehr gut geregelt vollzogen worden sei. Als neue Pächterin stellte er Silvia Kulka vor. Das war es dann aber auch schon mit den guten Nachrichten. "Leider gab es im Jahr 2022 zwei Einbrüche auf unserem Gelände", sagte Wiesneth und fügte hinzu, dass der SC Glückauf dabei auf einem Teil des Schadens sitzen geblieben sei.

Die Neuwahlen im Juni 2022, bei denen Florian Wiesneth eigentlich den Vorsitz von Jürgen Neubauer übernommen hatte, erkannte das Registergericht Amberg nicht an. Diese arbeitete mit der Vereinssatzung aus dem Jahr 2005, der Verein allerdings mit der Fassung aus 2006. "Die gewählte Vorstandschaft durfte allerdings als Interimsmannschaft die Geschäfte führen", erklärte Florian Wiesneth. Für das Jahr 2024 haben sich die Verantwortlichen im Juni ein Fußballturnier mit anschließender Livemusik vorgenommen. Auch das Dach des Sportheims soll 2024 saniert werden.

Thomas Ziegler legte die finanzielle Situation dar. "Leider sind Bandenwerbungen weggefallen", bedauerte er. Zudem stiegen die Ausgaben für Versicherungen, Strom und Heizöl an. Auch aus der Insolvenz des Vorpächters sei ein großer Schaden beim Verein zurückgeblieben. Dennoch habe der SC Glückauf einen wirtschaftlichen Gewinn erzielen können.

Der Abteilungsleiter Fußball, Michael Pepiuk, berichtete, dass in der Spielgemeinschaft mit dem FC Troschenreuth momentan nur sechs Spieler aus Auerbach auflaufen. Brigitte Gradl und Erwin Kraus meldeten aus den Bereichen Tennis und Hobbysport ebenfalls einen Teilnehmerschwund.

Ehrenvorsitzender Franz Popp gab danach seine aktuelle Einschätzung über die Lage ab. "Der Verein besteht nun seit 1956. Wir waren zur Jahrtausendwende einmal über 500 Mitglieder, hatten viele Mannschaften von Jugend bis zur 1. Mannschaft. Wohin sich der SC Glückauf aktuell hinbewegt, das ist für mich dramatisch", fand Franz Popp klare Worte. "Ich weiß nicht, ob der Verein in dieser aktuellen Form noch ein Existenzrecht besitzt", urteilte er. Er sah die Betriebskosten für das Sportgelände als "wirtschaftliches Harakiri" und stellte die Frage nach dem Sinn, es in dieser Form noch zu erhalten. Mit der Möglichkeit, das Sportgelände anderweitig zu nutzen, verband er die Alternativen, sich dem anderen Stadtverein aus Auerbach anzuschließen oder bis zum Pachtvertragsende 2026 eine andere Entscheidung zu treffen.

Sorgenvoll zeigten sich auch Bürgermeister Joachim Neuß und sein Vize Norbert Gradl im Blick auf die Entwicklung beim SC Glückauf: "Ihr müsst euch Gedanken machen, wie es weitergeht, denn ein Sportverein ohne Sport kann nicht existieren." Dennoch steht die Stadt hinter dem Verein.

Die Neuwahlen bestätigten Florian Wiesneth als Vorsitzenden, Thomas Ziegler als seinen Stellvertreter und Michael Pepiuk als Dritten im Bunde. Sie sind nun auch offiziell die Vertreter des SC Glückauf Auerbach.